Da ging die zweite Schwester in die Kammer und kam mit den Zehen glücklich in den Schuh, aber die Ferse war zu groß. Da sprach die Mutter: »Hau ein Stück von der Ferse ab. Wenn du erst Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.« Das Mädchen hieb ein Stück von der Ferse ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiss den Schmerz und ging hinaus zum Königssohn. Der nahm sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Als sie aber an dem Haselbäumchen vorbeikamen, saßen die zwei Täubchen darauf und riefen:

        »Rucke di guh, rucke di guh,
        Blut ist im Schuh.
        Der Schuh ist zu klein,
        die rechte Braut sitzt noch daheim.«

Er blickte nieder auf ihren Fuß und sah, wie das Blut aus dem Schuh quoll und an den weißen Strümpfen ganz rot heraufgestiegen war. Da wendete er sein Pferd und brachte die falsche Braut wieder nach Haus.

 

 

 

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